Mit einer unkomplizierten Sozialkosten-Umlagerung von den Löhnen zur Energie können viele Fragen in der Energiepolitik geklärt werden. Anstelle von Lohnprozenten würde eine Abgabe auf der Energie eingeführt. Die Beiträge an die Familien-Ausgleichskasse eignen sich zu diesem Zweck, ebenfalls die Kosten der Arbeitslosenversicherung. Mit diesem wirtschaftsfreundlichen Modell können die KMU administrativ entlastet werden. Die Staatsquote wird nicht erhöht und der Wirtschaftsstandort Schweiz gestärkt. Trotzdem wird mit dieser Umlagerung eine Lenkung im Energieverbrauch erreicht.
Wenn es gelingt, ein solches Modell umzusetzen, wird die Energienachfrage in der Schweiz schneller sinken als das Angebot. Ein Nachfragedruck auf den Energiepreis kann dadurch verhindert werden. Nebst der Wirtschaft werden dadurch auch die privaten Haushalte profitieren. Wer selber Energie produziert, erreicht ohne Subventionen einen wirtschaftlichen Preis.
Anhand von einigen Beispielen ist ersichtlich, dass die Kostenumlagerung viel verändern kann, aber trotzdem bei nicht optimal aufgestellten Firmen zu keiner Existenzfrage wird. Bei mehreren Produktionsbetrieben sinken mit dem gewählten Modell die Produktionskosten um 0.6 bis 0.8% vom Umsatz. Bei zwei Betrieben werden sich am Anfang die Kosten um 0.5 bis 0.8% erhöhen. Mit ein paar Massnahmen werden diese Mehrkosten jedoch zu vermeiden sein und der Energiekonsum wird sinken. Auch im Dienstleistungssektor werden die Kosten mehrheitlich sinken. Bei den Gemeinden ist das unvollständige Bild sehr unterschiedlich. Es ist schon bei der Erhebung der Zahlen aufgefallen, dass der Energieverbrauch vielerorts noch kein Thema ist. Gerade in diesem Sektor liegt ein beachtliches Sparpotential.
Eigentlich ist das Wort Sparen nicht der richtige Ausdruck für den Abbau der Energieverschwendung. Der Begriff „lohnender Verzicht“ kommt der grossen Chance dieser positiven Veränderung viel näher. So gesehen ist der Weg in die Energieunabhängigkeit viel mehr als eine Sparübung.